Ein Stück Heimat im Festival-Bier
Wo am Tag zuvor noch eine Weide war, wächst nun ein ganzes Festival-Gelände aus dem Boden.
Von Mittwoch bis Sonntag, 17. bis 21. Juli, geht auf dem Seeflughafen Cuxhaven/Nordholz in Wanhöden das Deichbrand-Festival 2024 über die Bühne. Und dabei darf vor allem eines nicht fehlen: das Bier. Darin ist dank eines Altenbrucher Landwirts Gerriet Gerdts sogar ein Stück Heimat zu finden.
Seit ungefähr vier Jahren baut der Altenbrucher Landwirt Gerriet Gerdts auf insgesamt 25 Hektar Braugerste an. Diese verkauft er an die Radeberger Gruppe, womit ein Teil seines Getreides in die Produktion des Jever-Bieres einfließt, welches auf dem Deichbrand-Festival verkauft wird. Doch bis zum genussvollen Verzehr investiert der 42-Jährige viel Arbeit und Zeit in den Anbau und die Ernte seiner Braugerste. Für eine gute Braugerstenernte spielt das Wetter eine wichtige Rolle, denn die Braugerste darf lediglich einen Feuchtigkeitswert von 14,5 Prozent haben. Dies kann nur mit einer ausreichend langen Trockenphase während der Ernteperiode gewährleistet werden und ist oft ein Wettrennen gegen das Wetter. Neben der Feuchtigkeit werden auch Qualitätsmerkmale wie Eiweiß, Bruchkorn, Ausputz und Dreck kontrolliert.
Von der Ernte auf dem Feld bis hin zum fertigen Bier
Bevor der Landwirt Gerriet Gerdts die gedroschene Gerste auf seinen Hof ins Lager fährt, wird ein Zwischenstopp eingelegt, bei dem das Getreide auf dem Hänger gewogen wird. Das Gewicht oder der der sogenannte Ertrag bestimmt den Erlös des Landwirts. Auf dem Hof wird das Getreide vom Hänger weiter in die Getreideschnecke gefüllt, die das Getreide von oben in die große Lagerscheune fallen lässt. „So verteilt sich das Getreide am besten“, ist sich Gerdts sicher. Im Lager muss das Getreide immer trocken und kühl lagern, damit sich weder Schimmel noch Pilze bilden können. Von der Ernte an bis etwa Ende Februar liegt die Braugerste auf dem Hof von Gerriet Gerdts. Dann überprüft ein Kontrolleur der Brauerei die Qualität des Getreides. Ist diese einwandfrei, geht es für die Braugerste nach Hamburg. „Dort wird das Getreide zu Malz verarbeitet. Das wird dann nach Jever in die dortige Brauerei geliefert“, erklärt der 42-Jährige. In der Jever Brauerei wird dann das Bier gebraut, das auch auf dem Deichbrand- Festival getrunken wird.
Ein Deichbrand-Festival ohne unsere Landwirte? Undenkbar!
Gerriet Gerdts ist stolz darauf, dass seine Braugerste durch das Jeverbier wieder den Weg in die Heimat und somit auch nach Wanhöden zum Festival findet: „Es gibt jetzt einmal ein Endprodukt, bei dem ich genau weiß, dass hier mein Erzeugnis drin ist. Meine anderen Erzeugnisse verlassen den Betrieb anonym über die sonst üblichen Absatzwege. Es ist ein schönes Beispiel für regionale Kreisläufe.“ Doch das ist nicht der einzige Beitrag, den die Landwirtschaft für das Deichbrand-Festival leistet. Gerdts weiß: „Die Landwirte stellen die Park- und Campingflächen zur Verfügung, transportieren gemeinsam mit Lohnunternehmern die Fäkalien in Güllefässern nach Cuxhaven in die Kläranlage und bergen bei schlechtem Wetter die Autos. Und überhaupt sorgen sie für gute Laune.“